Horst Janson und Kollegen unterhielten 600 Zuschauer im Theater
Der beliebte TV- und Bühnenstar Horst Janson und seine Schauspielkollegen präsentierten am Donnerstagabend (18.02.2010) die Komödie „Männer sind auch Menschen“ des bekannten Autors Curth Flatow vor rund 600 Zuschauern im Nienburger Theater.
Mit viel Situationskomik, witzigen Wortspielchen und komödiantischer Leichtigkeit gelang es den Akteuren, die Theatergäste zu unterhalten.
Kurz zum Inhalt:
Dieter Lichtenstein (Horst Janson) ist ein Workaholic.
Seine junge Frau Victoria (Astrid Straßburger) fühlt sich vernachlässigt und will ausziehen. Möbelpacker Paul Fischer (Holger Hanewacker) hilft beim Umzug.
Als plötzlich der alte Schulfreund Prof. Dr. Steguweit (Horst Schäfer) auftaucht, wird erstmal zünftig gefeiert.
Es wird viel geredet - über die Vergangenheit, über das Leben und natürlich über die Frauen. Dieter erzählt, dass er seine Victoria nur ein einziges Mal betrogen habe: während einer Betriebsfeier.
Die Liebhaberin ist ausgerechnet die Frau des Möbelpackers Fischer, der sich einem Vaterschaftstest unterzogen hat.
Sein Kind kann eigentlich nicht von ihm sein, denn normalerweise sei er nicht zeugungsfähig.
Bei Dieter werden Vatergefühle wach.
Zu dumm nur, dass Victoria bereits von Dieters Fehltritt weiß, denn der Gatte redet nachts im Schlaf.
Zu allem Übel erscheint auch noch Ille Steguweit (Birgit Anders), die rigorose Frau des Professors, die sich gemeinsam mit Victoria zu Männergesprächen ein paar Gläschen Wein gönnt.
Es kommt heraus, dass Paul doch der Vater ist, Victoria verzeiht ihrem Dieter und alles ist wieder gut.
Zugegebenermaßen amüsierte die Inszenierung, doch die Geschichte war äußerst dünn und fehlerhaft.
So unterstrich beispielsweise der Professor, dass Ille nur Bio-Fleisch kaufe, seine Gattin hingegen behauptete, beide wären Vegetarier. Zudem, wie kommt es, dass trotz attestierter Zeugungsunfähigkeit plötzlich doch eine Vaterschaft zustande kommt.
Des Weiteren wurden die Begriffe Moral und Treue völlig ausgeblendet und unreflektiert theatralisch verarbeitet.
So rechtfertigte Dieter seinen Seitensprung: „Es gibt Situationen, in denen kann ein Mann nicht unhöflich sein." Dieter lachte, Victoria auch und das Publikum ebenso.
Überhaupt, das Stück ging gänzlich wenig in die Tiefe, moralische und emotionale Konfliktsituationen wurden ins Lächerliche gezogen und nicht kognitiv verarbeitet.
Nichtsdestotrotz gelang es den Akteuren, einen boulevardesken Theaterabend mit reichlich Pointen und seichter Unterhaltung zu präsentieren.
Die Besucher spendeten einen starken, rhythmischen Schlussbeifall.
Michael Duensing
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