400 Zuschauer erlebten Herrn Holm im Nienburger Theater Nienburg.
Ob als Polizist oder Bauarbeiter, Herr Holm alias Dirk Bielefeldt versteht es vorzüglich, seine Mitmenschen zu erheitern.
Der Comedian gastierte am Freitagabend (05.03.2010) zum wiederholten Mal im Nienburger Theater, allerdings in Handwerkerkluft.
Und das Publikum kam sogar in den Genuss einer Premiere, denn erstmalig zeigte der Komiker sein überarbeitetes Programm „Vorsicht Baustelle".
Mit von der Partie waren Arnd Heuwinkel, der den leicht naiven „Buchse" spielte, Mario Ramos, der den feurigen Italiener mimte, und Anja Topf als verhinderte Frau Stanitzki.
Kurz zum Inhalt:
Eigentlich ist bei Frau Stanitzki nur das WC verstopft, doch das Männnertrio von der städtischen Wasserentsorgung macht daraus eine Großbaustelle mit Bauzaun und Absperrband.
Herr Holm, von seinen Kollegen schlicht Klaus-Dieter genannt, hat das Sagen.
Ein Loch muss gebuddelt werden, um die Rohrverstopfung zu beheben. Doch vorher installiert der ideenreiche Oberpolier noch sein Förderband.
„Es geht um die Rationalisierung der Baustelle", erklärte Klaus-Dieter.
Hinter zwei roten Metallplatten versteckte sich dieses vermeintliche Transportmittel, wohl imaginär, allerdings entpuppte sich das gekonnt in Szene gesetzte Hin- und Herfahren beziehungsweise das Abtauchen in den Untergrund als „Running Gag" des Abends. Wie auch schon in den vorherigen Programmen sorgte das gespielte Benutzen der Förderanlage für reichlich Lacher, zumal es auch zu unfreiwillig komischen Szenen kam, wenn Mario sich kräftig auf die Klappe legte.
In erster Linie unterhielt das Programm mit jeder Menge Klamauk und Slapstick, Tiefgreifendes war selten zu erleben.
Lediglich ein Dialog zwischen Herrn Holm und Buchse brachte Alltagsphilosophisches hervor. „Man kann das Leben nur in der Balance leben. Du kannst die Kerze nicht von beiden Seiten anzünden. Und der Docht ist oben", sinnierte Herr Holm.
Geboten wurde zudem eine schmissige Tanzeinlage mit einer ausgeklügelten Gemeinschaftschoreografie.
Am Ende schaffen es die drei Bauarbeiter, den verstopften Kanal zu reinigen und alles ist wieder gut.
Im Gegensatz zum Solo-Programm präsentierte Dirk Bielefeldt gemeinsam mit seinen Kollegen ein komplettes Stück und keine Stand-Up-Comedy.
Trotz weniger technischer Probleme wie ein ausgeschaltetes Mikrofon oder laute Rückkopplungen verlief die Premiere erfolgreich.
Der Charme des Stückes lag in der Einfachheit des Gespielten sowie in der Wirkung der Illusion (Förderband).
Mit fast schon britischem Humor begeisterte das Quartett die rund 400 Zuschauer, die das Ensemble mit einem starken Schlussbeifall belohnten.
Michael Duensing