Gefälliger Jazzabend im Theater
Zu einer musikalischen Weltreise wurde am Freitagabend (23.04.2010) im Theater auf dem Hornwerk verführt.
Der Damen-Lions-Club „Cor Leonis“ hatte im Rahmen einer Benefizveranstaltung zur Unterstützung von Projekten der Suchtprävention bei Jugendlichen ein buntes Programm zusammengestellt.
In der ersten Hälfte des Abends agierten musikalisch das „Björn-Reinhardt-Quartett" und mit launigen Texten Pastor Andreas Iber.
Musikalisch folgten aufeinander: Ein flottes Eröffnungsstück, das besinnliche „Travels", eine kubanische Tanzweise, Antonio Carlos Jobims ewiger Bossa-Nova-Ohrwurm „Girls from Ipanema", die Titelmusik zu dem Film „Two for the Road", das Arrangement „Afternoon in Paris", John William Coltranes „Blue Train", eine musikalische Huldigung an die legendäre „Route 66" in den USA und „Bourbon Street" aus New Orleans.
Das „Björn-Reinhardt-Quartett" ist auf gepflegte Salon- und Barmusik spezialisiert. Was zunächst nur als etwas kühl gebotene Hintergrundmusik klingt, erweist seine Qualität in den Mikrostrukturen.
Da werden filigrane Gitarrenläufe und gekonnt hingetupfte Klavierpassagen geboten.
Der Höhepunkt war, als der Pianist ans Keyboard wechselte und mit akrobatischer Fingerfertigkeit ein Solo hinlegte.
Die Texte stammten von Joachim Ringelnatz, aus dem biblischen Psalter, von Eugen Roth, Wilhelm Busch und, über die „Route 66", aus einem lustigen Eintrag im Internet.
Der musikalische und textliche Themenbogen über das zeitlose Thema des Reisens war weitgespannt: Vom Überdruss am Alltag ging es über das Fernweh, über Urlaubserlebnisse bis hin zu den Impressionen aus den USA, aus Lateinamerika, Südfrankreich und Paris.
Das Publikum, an die 280 Personen, bedankte sich für die Musik mit lebhaftem Beifall und für die Texte mit schmunzelndem Lachen.
Der Schlussapplaus war mit Begeisterungsrufen und -pfiffen untermischt.
Den zweiten Teil des Abends bildete eine Party im Wesersaal.
Es agierten die Big-Band „Jazzorgan" und das „Duett komplett".
Es beeindruckten der sorgfältig austarierte Sound der Big-Band und der feinsinnige Klang des Duos.
Den Leuten hat's gefallen, mir auch.
Wolfgang Motzkau-Valeton
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