„Familie Malente“ amüsierte mehr als 500 Gäste im Theater
Am Mittwochabend (15.09.2010) präsentierte das Ensemble „Familie Malente“ aus Hamburg die Tourneepremiere der musikalischen Comedy-Revue „12 Punkte für ein bisschen Frieden“ vor mehr als 500 Zuschauern im Nienburger Theater.
Gezeigt wurden die größten Hits der vergangenen 50 Jahre des „Grand Prix Eurovision de la Chanson“, heute besser bekannt unter dem Titel „Eurovision Song Contest“.
Geboten wurden Titel wie „Waterloo“ von Abba, „Volare“ von Domenico Modugno, „Theater“ von Katja Ebstein sowie der aktuelle Erfolgshit „Satellite“ von Lena Meyer-Landrut, der Grand-Prix-Siegertitel „Ein bisschen Frieden“ von Nicole oder Michelles „Wer Liebe lebt“.
Die rund 50 Songbeiträge waren weitestgehend in Medleys verpackt und nach Ländern oder Themen sortiert.
Neben der Interpretation der Titel schlüpfte die Familie Malente selbst in die Rolle einer Gruppe, die mit dem Titel „Ich will das", nämlich den Sieg, selbst am Kontest teilnimmt.
Nicht nur die Musik, sondern insbesondere die ironisch-witzige Interpretation der Beiträge, die bisweilen schwarzhumorigen Zwischenspiele und Anspielungen auf die jeweilige Zeitepoche sowie die äußerst amüsant wirkenden Kostüme im Glitzer-Look oder im quietschbunten Stil der Siebziger Jahre sorgten für beste, zum Teil auch klamaukige Unterhaltung.
Das Publikum ging von Anfang an mit, klatschte begeistert und wedelte mit den kleinen Papierfähnchen in den Farben der unterschiedlichsten Nationen, die vor der Aufführung im Theatersaal verteilt wurden.
Viel Klischeehaftes über die europäischen Nachbarn verbreiteten die Darsteller.
Zum Franzosen wurde konstatiert: „Schnecken lutscht er aus ihrem Eigenheim", Italiener seien immer klein. „Der Engländer an sich ist ja nicht so schön. Da muss man sich nur mal den Charles anschauen", witzelten die Malentes in Hinsicht auf den royalen Prinzen.
Die pointierten Choreografien, das Kokettieren mit dem Publikum und die selten-komischen Parodien kamen beim Publikum bestens an. Allerdings, und das war in den Produktionen der Vorjahre wie beispielsweise „Mit 17 hat man noch Träume" oder „Musik ist Trumpf" anders, bedienten sich die Akteure Peter und Vico Malente zu häufig des frivolen Humors, indem sie anzügliche Witzchen unterhalb der Gürtellinie machten.
Das hätte nicht sein müssen.
Nichtsdestotrotz boten die Malente-Brüder wieder eine sehr gute und vielseitige Comedy-Show, auch wenn an der einen oder anderen Choreografie noch etwas gefeilt werden müsste, aber schließlich war es ja auch die Premiere.
Die gesangliche Leistung von Bianca Arndt war klasse.
Vor dem Hintergrund, dass Christin Deuker unter einer Kehlkopfentzündung und einer Bronchitis litt, war ihr gesangliches Engagement mehr als bemerkenswert.
Mit der Zugabe „No No Never" der deutschen Band Texas Lightning wurden die Zuschauer schlussendlich noch einmal musikalisch verwöhnt.
Ein prasselnder, ehrlicher Applaus war der verdiente Lohn für die gelungene Tournee-Premiere.
Michael Duensing
Quelle: 1