Weihnachtsstück für Kinder wird noch heute und morgen auf dem Hornwerk aufgeführt
von Sabine Lüers-Grulke
Nienburg. Modern und schwungvoll, mitunter aber schon fast hektisch ist die Inszenierung von „Heidi“, dem Theaterstück für Kinder nach dem Klassiker von Johanna Spyri. Nach der ersten Aufführung gestern morgen wird das anderthalbstündige Weihnachstheaterstück noch heute und morgen im Nienburger Theater vom TfN aus Hildesheim gespielt.
Während die achtjährige „Heidi“ in Person der großgewachsenen Nele Sommer das Herz ihres Großvaters, des grummeligen Alm-Öhis (Dieter Wahlbuhl) erobert und sich Geißen-Peter (Florian Mania) vor ihren Wangenküssen ekelt (und die jungen Zuschauer ihm da nur beipflichten können), tanzen und springen die Geißen selbst auf der Alm und im Stall herum. Sie sind es, die die Geschichte um das Waisenkind Heidi erzählen und zum Mitmachen auffordern.
Als weiße Geiß „Schwänli“ (Meike Anna Stock) und ihr braunes Pendant „Bärli“ (Valentina Inzko Fink) folgen sie Heidi sogar bis nach Frankfurt in die schicke Wohnung von Klara, die im Rollstuhl sitzt und vom gestrengen Fräulein Rottenmeier (Lene Dax) beaufsichtigt wird. Dort werden die Mädchen Freundinnen, und die wilde Heidi lernt sogar lesen.
Franziska-Theresa Schütz hat den Kinderbuchklassiker, der fast schon 140 Jahre alt ist, neu inszeniert. Zwischen den einzelnen, kurzen Szenen gibt es immer wieder Musik, und die viergeteilte Drehbühne rotiert. Sie zeigt den Heuboden des Alm-Öhis, das Frankfurter Wohnzimmer, die kleine Küche von Peters Großmutter und die Alm: eine grell-grüne Kletterlandschaft samt -griffen.
Während Heidi und Peter darin herumkraxeln, weiden unten die zwei Geißen. Die beiden Schauspielerinnen haben nicht nur stets die Lacher auf ihrer Seite, sondern in dieser Aufführung wohl auch den schwierigsten Part, müssen sie unter ihren Ziegenmasken doch sowohl singen als auch tanzen.