Die „Dire Strats“-Tribute-Band brachte entspannten Rock früherer Tage ins ausverkaufte Nienburger Theater
von Sabine Lüers-Grulke
Nienburg. Mit zwei englischen Theaterstücken für Schulen, „Macbeth“ und „The Tyrants Kiss“, endete jetzt die offizielle Theatersaison auf dem Hornwerk. Nur heute Abend wird noch einmal die „Addams Family“ die Nienburger Bühne bevölkern, und zwar in einer Sonderaufführung anlässlich des 30. Theatergeburtstages.
Von MAX GRULKE
Nienburg. Wenn die Zuschauer schon zur Pause stehen und man vergeblich nach leeren Sitzplätzen sucht, spricht man häufig von einem besonderen Abend im ausverkauften Nienburger Theater. Zum zweiten Mal spielte die Coverband „Dire Strats“ hier groß auf, und das sehr zum Gefallen der begeisterungsfähigen Zuschauer.
Die professionelle Formation hat es sich in den letzten Jahren zur Aufgabe gemacht, die unvergessenen Klänge der legendären „Dire Straits“ wieder in europaweiten Konzertsälen erklingen zu lassen. Seit 2004 gilt die Band als erste Adresse, den Sound früherer Tage wieder live erleben zu können. Im Jahr 2011 gewann man sogar einen bundesweiten Contest von über 100 Tribute Bands.
Das Vorbild ist die Band, dessen Klang die späten Siebziger, Achtziger und Neunziger Jahre musikalisch bis heute prägen sollte: Bis dato gilt die Originalbesetzung der „Dire Straits“ mit über 120 Millionen verkauften Tonträgern bis zu ihrer Auflösung 1995 als eine der erfolgreichsten britischen Rockbands aller Zeiten. Zeitlose Evergreens wie „Sultans of Swing“ oder „Walk of Life“ sind bis heute fester Bestandteil der Rundfunkmusik, und das Gittarenriff im Lied „Money for Nothing“ ist wahrscheinlich das meistgewünschte Lied eines Gitarrenschülers noch in der ersten Stunde (wohl gleich nach „Smoke On The Water“).
Der markante Sound der Coverband, geprägt durch ihre ausladenden Soli und den versierten Umgang mit der Gitarre, drang in bester Qualität bis in die letzte Reihe des Theaters. Gerade das Gitarrenspiel von Wolfgang Uhlich stand dem des eigentlich unnachahmlichen Mark Knopfler in nichts nach. Und so war es nicht weiter verwunderlich, dass schon vor der ersten Pause die eigentlichen Sitzplätze im Theater nicht weiter benötigt wurden.
Zeitweise dominierte das Gefühl, dass man hier nicht nur von einer guten, sondern einer wirklich genialen Tribute Band unterhalten wurde. Die wenigen Zuschauer, die noch mit Jacke oder Sakko im Konzertsaal erschienen, merkten schnell, dass das Konzert eine heiße Nummer werden würde und entledigten sich kurzerhand des überflüssigen Stoffs.
Und so sorgte die Formation um den sympathischen Sänger Peter Spencer mit einem rundum gelungenen Abend wahrscheinlich dafür, dass in dem einen oder anderen Nienburger Auto bald wieder die Dire Straits auf der Songliste stehen werden –wenn sie das nicht schon längst waren.