Der Preisträger "ars loci 2020 - Equality" heißt:
Sebastian Neubauer
Wir gratulieren sehr herzlich!
Bürgermeister Henning Onkes, Sebastian Neubauer, Professor Dr. Peter Rautmann (v.l.)
Die Harke vom 20.7.2020
ars loci 2020 - digitale Impressionen
Eine Fachjury vergibt unter den im Rathaus zu Nienburg sowie in der benachbarten St. Martinskirche ausstellenden Künstler*innen den mit 2000 Euro dotierten Kunstpreis der Stadt Nienburg „ars loci 2020 - Equality“.
Da die Ausstellung aufgrund der Covid-19-Pandemie geschlossen ist, zeigen wir digitale Impressionen aus dem laufenden Wettbewerb zum Thema „Equality“.
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Grußworte zur Ausstellung:
▼ Impressionen aus dem Beitrag von Patrick Becker, Hamburg: ▼
www.patrickbecker.net ► Statement zur Ausstellung
Der bildende Künstler und Regisseur Patrick Becker wurde 1970 in Hamburg geboren und lebt in seiner Heimatstadt. Bis 1994 war er Tänzer – u.a. als Solist – beim Ballett der Hamburgischen Staatsoper unter Leitung von John Neumeier. 1997 nahm Becker das Regie-Studium am Institut für Theater, Musiktheater und Film der Universität Hamburg auf und schloss 2003 mit dem Diplom ab. Nach dem Studium arbeitet er als freiberuflicher Theater- und Werbefilmregisseur. Seit 2012 konzentriert Patrick Becker sein Interesse auf die Malerei und stellt seit 2014 regelmäßig in Gruppen- und Einzelschauen aus.
In der „ars loci 2020“ zeigt Becker Arbeiten seiner umfangreichen Serie „Intra Muros“ aus. Der lateinische Ausdruck intra muros (innerhalb der (Stadt-)Mauern) definiert ursprünglich den durch die Stadtmauer abgegrenzten Bereich innerhalb einer antiken Stadt. Der Ausdruck findet auch Verwendung im Sinne von geheim, nicht öffentlich oder diskret.
In seinen Bildern setzt sich der Künstler mit den tradierten Rollenbildern und Gender*-Stereotypen auseinander und bricht mit ihnen. Das geschieht oft scheinbar ganz simpel durch eine Vertauschung der den Geschlechtern* zugeordneten Werkzeuge oder andere Attribute. Die das Hochformat füllenden, dargestellten Personen sind von den Betrachter*innen abgewandt und befinden sich in einem nicht näher definierten Bildraum, was die Aufmerksamkeit auf ihre Körpersprache, Kleidung und Beigaben lenkt. Dadurch entstehen Geschichten in unserem Kopf und es ist erstaunlich, wie leicht wir uns als Rezipient*innen irritieren lassen.
▼ Impressionen aus dem Beitrag von Gerten Goldbeck, Hamburg: ▼
www.gerten-goldbeck.de · www.netzwerk-druckgrafik.de ► Statement zur Ausstellung
Gerten Goldbeck wurde 1967 in Neunkirchen-Seelscheid geboren und lebt in Hamburg. Nach dem Studium von Philosophie, Germanistik und BWL an der Universität Hamburg studierte sie Freie Kunst an der Hochschule für Künste Bremen sowie in Groningen, Caen und London. 1998 graduierte sie als Meisterschülerin von Prof. Wolfgang Schmitz. 1997 gründete sie das Netzwerk Druckgrafik und 2000 ihre Hamburger Werkstatt für Lithografie, Radierung, Buch- und Hochdruck, Siebdruck, Buchbinden, Foto- und Papierarbeiten. Sie erhielt bereits zahlreiche Preise, Stipendien, Ausstellungen im In- und Ausland und nahm an Grafiktriennalen und -biennalen teil.
Bei der „ars loci 2020“ zeigt die Künstlerin im Dendermondesaal des Rathauses ihre Serie „view to the global village“, bestehend aus Fotografien, Lithografien, Tiefdrucken, Siebdrucken, Malerei, Gummigrafien, Fotogrammen und Mischtechniken. Das Thema „Equality“ mündet hier in den Fragen: „Sind die Städte in der globalisierten Welt überall gleich? Machen sie die Bewohner oder Betrachter gleich?“ Durch die vielfältige ästhetische Auseinandersetzung mit den Fassaden der Hochhäuser in vielen Städten entsteht ein formaler und unbefangener Blick auf das „globale Dorf“. Vorurteile werden untersucht, der eigene Blick wird hinterfragt, der urbane Raum wird neu erlebt.
▼ Impressionen aus dem Beitrag von Sibylle Hauswaldt, Hamburg: ▼
www.sibylle-hauswaldt.de ► Statement zur Ausstellung
Sibylle Hauswaldt wurde in Enger/Westfalen geboren und lebt und arbeitet in Hamburg und im Wendland. Zunächst studierte sie Design auf Diplom an der Fachhochschule Bielefeld, dann Bildende Künste an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und zwei Semester an der Gerrit Rietveld Academie Amsterdam. Von 1977-1979 fügte sie noch das erste und zweite Staatsexamen in Kunst an der HBK Braunschweig hinzu.
Bei Sibylle Hauswaldts farbintensiver, expressivfigurativer Malerei, die die Auswahlkommission für „ars loci 2020“ ausgewählt hat, handelt es sich um Genrebilder, die sich mit genderspezifischen Rollenklischees und Selbstwahrnehmung auseinandersetzen. Ornamenthafte, abstrahierte Figuren neben oder inmitten ihnen zugeordneten Attributen sind eingebettet in bühnenhafte, verschachtelte Bildräume.
Die Bilder „Ideal“, „Fürsorge“ und „Das Muster“ aus dem Jahr 2018 zeigen weiblich konnotierte Figuren, die in einen Bezug zu den gesellschaftlich normierten Eigenschaften bezüglich ihres Aussehens oder Verhaltens gesetzt sind. Die Künstlerin möchte mit ihren Arbeiten die Betrachter*innen zum Nachdenken über tradierte Rollenbilder anregen, die bis heute Teil unserer Gesellschaft sind.
▼ Impressionen aus dem Beitrag von Sarah Hillebrecht, Bremen: ▼
► Statement zur Ausstellung
Die Bildhauerin Sarah Hillebrecht wurde 1971 in Delmenhorst geboren und lebt in Bremen. Nach einer Ausbildung zur Holzbildhauerin an der Staatlichen Berufsfachschule für Holzbildhauerei Bischofsheim an der Rhön studierte sie Integriertes Design an der Hochschule für Künste Bremen und am Unitec-Institut of Technology in Auckland, Neuseeland. 2005-2010 war sie Lehrbeauftragte an der Hochschule für Künste Bremen und Hochschule für Bildende Kunst Braunschweig. Sie hatte bereits Einzelausstellungen in Deutschland und Russland sowie zahlreiche Gruppenausstellungen und Stipendien.
Bei der „ars loci 2020“ zeigt Sarah Hillebrecht die skulpturale Installation „Die Gruppe“, die seit 2015 fortlaufend erweitert wird. Sie besteht aus hölzernen Hohlformen in verschiedenen Größen und variabler Anordnung. Die abstrahierte Form des Hohlkörpers stellt für die Künstlerin einen direkten Bezug zum Menschen dar: „ein organisch, lebendiger Behälter, der mit unterschiedlichsten Geistes- und Wesenszügen ausgestattet oder gefüllt sein kann.“ In ihrem Wesen sind die Objekte gleich – hier der Bezug zum Ausstellungsthema –, aber tatsächlich sind sie ungleich in Größe, Farben und Details. Sie sind wie individuelle Lebewesen heterogen in der Homogenität.
▼ Impressionen aus dem Beitrag von Markus Keuler, Bremen: ▼
www.markus-keuler.de
Der Bremer Bildhauer wurde 1969 geboren und lebt in seiner Heimatstadt. Nach der Ausbildung und Berufstätigkeit als Tischler studierte er Bildhauerei an der Hochschule für Künste Bremen und an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. Mit dem Meisterschülerabschluss bei Prof. Altenstein an der HfK Bremen. Keulers Arbeiten wurden bereits bei diversen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. Er hat Lehraufträge im Gerhard-Marcks-Haus Bremen, in der Hochschule Bremen und der Westend-Bildhauerwerkstatt Bremen. Mit seinen lebensgroßen Holzplastiken ist Markus Keuler ein herausragender Vertreter der figürlichen Bremer Bildhauerschule. Das besondere Merkmal seiner menschlichen Figuren aus Holz – meist roh belassen und sichtbar gest ückelt –, ist eine physiognomische Ähnlichkeit mit dem sogenannten Down-Syndrom. Dabei ist jede Skulptur ein Individuum mit einer eigenen Persönlichkeit, da die Arbeiten aus Porträts entstanden sind.
Keuler sieht sich zwar nicht als Lobbyist für Menschen mit Trisomie 21 und deren Teilhabe und Gleichstellung in der Gesellschaft, allerdings ist dieses Thema beim Betrachten der Skulpturen impliziert. Wir selbst werden mit der eigenen Unsicherheit im Umgang mit Menschen mit Behinderung konfrontiert.
▼ Impressionen aus dem Beitrag von Inge-Rose Lippok, Hannover: ▼
www.irlippok.de ► Statement zur Ausstellung (VIDEO)
Inge-Rose Lippok wurde in Wolfsburg geboren und lebt und arbeitet in Hannover. Sie studierte Freie Malerei und Grafik an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. Heute arbeitet Lippok zumeist installativ und raumbezogen, häufig mit Klang in Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponisten. Die Künstlerin engagiert sich auch in sozialen Kunstprojekten mit Gruppen wie der Lebenshilfe, Kindern und Flüchtlingen und Migrant*innen.
Für die „ars loci 2020“ wurde sie von der Auswahlkommission mit zwei Installationen berücksichtigt, die sie speziell für die Architektur der Kirche St. Martin und das Nienburger Rathaus entwickelt hat. Beide haben den Themenschwerpunkt Heimat, bzw. das Verlassen von Heimat. Ihre Titel sind „heimaten“ und „Blaue Heimat“. Das Thema Gleichheit wird hier in Bezug zu Asylsuchenden gesetzt, die hier in Europa oft als Menschen zweiter Klasse ohne Rechte behandelt werden. Die Installation der Nester in den Bodennischen der Kirche zeigt, dass Kirchengemeinden heute besonders in Deutschland eine wichtige Rolle in der Arbeit mit Flüchtlingen spielen, denn im christlichen Blick ist jeder Mensch ohne Ausnahme ein Abbild Gottes.
▼ Impressionen aus dem Beitrag von Ilsemargret Luttmann, Hamburg: ▼
www.ilsemargretluttmannmalerei.jimdofree.com
Die aus Eystrup stammende Künstlerin Ilsemargret Luttmann wurde 1957 geboren und lebt heute in Hamburg. Sie studierte Geschichtswissenschaften, Philosophie und Literaturwissenschaft an der Universität Hamburg und schloss 1997 mit einer Promotion im Fach Afrikanische Geschichte ab. Als Lehrbeauftragte an verschiedenen Universitäten bewegt sie sich im Rahmen der Afrika-Wissenschaften und behandelt kulturwissenschaftlich und ethnologisch ausgerichtete Fragen. Im Semester 2015-16 lehrte sie am Institut des Beaux Arts in Nkongsamba/Kamerun im Rahmen einer DAAD-Kurzzeit-Dozentur. Ihre künstlerische Ausbildung erhielt Luttmann an der Schule für freie Malerei und Graphik in Hamburg. In ihrer Kunst untersucht die Künstlerin den postkolonialen Blick Europas auf die Gesellschaften, Kulturen und Menschen in Afrika und die Art und Weise, wie Afrikaner*innen diesem Blick begegnen.
Die Arbeiten thematisieren die neue Generation auf dem afrikanischen Kontinent, die individuelle Inszenierungen hervorbringt, die dem postkolonialen Blick des Westens trotzen. Mode und Kleidungsstile dienen als Instrument und Strategie, um Formen von Ungleichgewicht und Ungleichheit zu korrigieren. Bei der „ars loci 2020“ werden die Bilder von Ilsemargret Luttmann sowohl in der Kirche St. Martin als auch im Rathaus präsentiert.
▼ Impressionen aus dem Beitrag von Sebastian Neubauer, Hannover: ▼
www.sebastianneubauer.de ► Link zum Videobeitrag (Ausschnitt)
Der Künstler Sebastian Neubauer, geboren 1980 in Hameln, lebt in Hannover. Er arbeitet in den Bereichen Film/Video und Performance und ist als freier Autor, unabhängiger Filmemacher und Audio/Video-Produzent tätig. Neubauer studierte Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Kunst Braunschweig und schloss 2009 als Meisterschüler in der Filmklasse ab. Er wurde bereits mit mehreren Preisen und Stipendien ausgezeichnet. Neben Ausstellungsbeteiligungen, in denen seine Arbeiten präsentiert werden, organisiert Neubauer selbst eigene Veranstaltungen wie z.B. die Reihe „@&“ in Hannover.
Bei „ars loci 2020“ zeigt Neubauer seinen neuesten Film mit dem Titel „ENBE“. Es ist ein experimenteller Kurzfilm mit einer starken Trash- Ästhetik, der sich mit dem Thema Identitätssuche und -(er)findung auseinandersetzt. Die Geschichte spielt in einer post-apokalyptischen Welt, in der die Menschheit, so wie wir sie kennen, abgeschafft ist. Die Masken der (männlichen) Darsteller erinnern an Frauen oder Männer aus Filmen, Popkultur oder Geschichte.
Fragmentarisch und theatralisch wird die immer wiederkehrende Frage „Wer (und was) bin ich?“ sowohl humoristisch, absurde als auch auf philosophische Weise erörtert. Der Film befasst sich sowohl mit überlieferten Rollenklischees („Traditionalismus“, „Rollenbilder der Menge“, „Alte weiße Männer“) als auch mit der Akzeptanz von Anderssein.
▼ Impressionen aus dem Beitrag von Elianna Renner, Bremen: ▼
www.eliannarenner.com ► Statement zur Ausstellung
Elianna Renner, geboren 1977 in Zürich, lebt seit 2002 in Bremen und arbeitet weltweit. Sie studierte Freie Kunst und Medienkunst an der Hochschule für Künste Bremen, an der École Supérieur des Beaux Arts in Genf und am Unitec-Institut of Technology in Auckland, Neuseeland. 2009 schloss sie mit einem Meisterschülerinnenabschluss an der HfK Bremen ab. 2010 erhielt sie den 33. Förderpreis für Bildende Kunst Bremen. Ihre Arbeiten werden in Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert.
Renner arbeitet an der Schnittstelle von Biografie und Geschichte. Ihre Arbeiten hinterfragen historische Narrative und Auslassungen mit dem Ziel, das Vergessen und Verschweigen von Machtverhältnissen sichtbar zu machen. Im Mittelpunkt stehen dabei immer wieder Geschichten von Menschen, oft Frauen, die in der offiziellen Geschichtsschreibung gar nicht oder nur am Rande auftauchen. Die in Nienburg gezeigte Arbeit „Horror Vacui“ (2019) – lateinisch „Angst vor der Leere“ – ist eine Gemeinschaftsarbeit mit Mrs. Concrete (*1970), die sich mit Leerstellen im urbanen Alltag auseinandersetzt. Auf dem Brachland hinter den Gleishallen am Bremer Güterbahnhof lebten Wohnungslose – eine Gemeinschaft, die 2019 polizeilich geräumt wurde. Renner und Mrs. Concrete suchten den Ort kurz nach seiner Räumung als Kulisse einer Performance aus und erschufen Porträts ihrer Bewohner*innen. Die Selbstinszenierung ist bewusst provozierend. Hier stellt sich die Frage nach sozialer (Un-)Gerechtigkeit.
▼ Impressionen aus dem Beitrag von Michael Weisser, Bremen: ▼
www.mikeweisser.de · www.rice.de/zz_05 ► Statement zur Ausstellung
Der Künstler Michael Weisser, 1948 geboren in Cuxhaven, lebt in Bremen. Nach Studium der bildenden Kunst in sakraler und experimenteller Malerei, Grafik und Fotografie an den Werkkunstschulen Köln studierte er Kunstgeschichte, Soziologie, Kommunikations- und Politikwissenschaft an den Universitäten in Bonn und Marburg. Der Medienkünstler experimentiert mit den Methoden der „Ästhetischen Feldforschung“ und „Kreativen Interventionen“.
Sein Beitrag für die „ars loci 2020“ trägt den Titel „NienBurg!" und ist ein partizipatorisches Kunstprojekt, das auf der Basis eines Internetarchivs arbeitet und die Einwohner der Stadt Nienburg einbindet. Alle Interessierten können gleichberechtigt teilnehmen.
Wer den von Weisser gestalteten QR-Code mit seinem Smartphone in der Foto-Funktion scannt und den angebotenen Link bestätigt, wird zu einem Online-Archiv geleitet.
Vorgestellt wird eine neue Methode der Heimatforschung, die mit zeitgen össischer Medienkunst verbunden ist: Die Stadt wird erkundet und fotografiert. Es geht darum, den Geist der Stadt Nienburg zu interpretieren und in Form von Medienkunst optisch komprimiert sichtbar zu machen und zur Diskussion zu stellen. Die virtuelle Bildwelt „NienBurg!“ wird über den Kunstpreis hinaus erhalten bleiben.
▼ Impressionen aus dem Beitrag von Gerhard Silber, Wittmund: ▼
www.art-silber.de
(Hinweis: keine Teilnahme am Wettbewerb für den Kunstpreis, da die Arbeiten aufgrund der Corona-Krise in der Ausstellung physisch nicht präsent sind.)
Gerhard Silber, geboren 1950 in Kassel, lebt in Wittmund. Der promovierte und habilitierte Ingenieur fand 2013 parallel zu seiner Professorentätigkeit als Autodidakt (zurück) zur Malerei und arbeitet seit 2016 freischaffend in Wittmund und Bad Harzburg. Seit 2015 erhielt er bereits vier Kunstpreise und er hat eine rege Ausstellungstätigkeit.
Die eindrücklichen Darstellungen von Gerhard Silber enthalten durchweg sozialkritische Themen, deren Fokus auf tragischen gesellschaftlichen Ereignissen liegt, in welche Menschengruppen durch äußere Umstände hineingeraten sind. Dabei wird jedoch nicht das Ereignis, sondern deren Betrachter*innen und deren Reaktionen dargestellt. Wir als Betrachter*innen befinden uns mit dem Rücken zu den Ereignissen, sie liegen hinter und über uns. Wir sehen aber die Personen, die dorthin schauen, die Gesichter lachend, nachdenklich, entsetzt, gelangweilt, begeistert. Die Arbeiten können unter dem Begriff des „Kollektivismus“ verstanden werden und stellen ausschnitthafte Gesellschaftsporträts einer bestimmten sozialen Gruppe dar.
Für „ars loci 2020“ wurden unter anderem Arbeiten aus dem Zyklus „Brot & Spiele“ ausgewählt. „panem et circenses“ galt im antiken Rom als Formel der Macht, als Methode, die Gunst des Volkes für den jeweiligen Herrscher zu sichern. Heute kritisiert der Begriff häufig eine abgestumpfte Gesellschaft, deren Interesse über elementare Bedürfnisse und niedere Gelüste nicht hinausgeht.
Der Künstler hat aufgrund der Covid-19-Pandemie (vorerst) auf eine physische Teilnahme verzichtet. Ggf. wird die Ausstellung noch um seinen Beitrag ergänzt. Bis auf Weiteres können die Arbeiten daher nur ohne den tatsächlichen Bezug zu den Ausstellungsräumen gezeigt werden.
Das Profil der Künstler*innen erschien jeweils als Pressebericht in der Tageszeitung
Die Harke und stammt aus der Feder von Sabine Lüers-Grulke. ► Pressespiegel
► Leporello / Ausstellungsflyer
► Ausschreibung zum Kunstpreis
Eine Kulturveranstaltung der Stadt Nienburg.
Die Stadt Nienburg bedankt sich bei der Neuhoff-Fricke Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kunst, bei der Tageszeitung Die Harke (Medienpartner) sowie bei den ausstellenden Kreativen für ihre künstlerischen Beiträge.
INFORMATION:
Stadt Nienburg, Theater & Kulturbüro
Jörg Meyer/Hendrik Schumacher/Lara Sauer
Kirchplatz 4, 31582 Nienburg, Tel. 05021.87 393,
E-Mail: j.meyer@nienburg.de